So umweltfreundlich ist ein Elektroauto
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Elektrofahrzeuge gar nicht so nachhaltig sind wie ihr Ruf. Fakt ist aber, dass Stromer auf Sicht sehr wohl die deutlich umweltfreundlichere Alternative zu diesel- und benzinbetriebenen Fahrzeugen sind.
Streitfall Batterie
Für den Antrieb eines Elektroautos ist seine Batterie unerlässlich. Zumeist ist sie aber nicht nur zentral für das Vorankommen des E-Autos, sondern auch für Diskussionen in Sachen Klimabelastung verantwortlich.
Insbesondere durch die Produktion der Batterie kommen bei der Herstellung eines Stromers mehr Rohstoffe zum Einsatz, als bei vergleichbaren verbrennungsmotorischen Fahrzeugen.
In den meisten Antriebsbatterien werden Lithium, Kupfer, Nickel und Kobalt verarbeitet. Allesamt Materialien, die wegen ihrer hohen Umweltlasten in der Kritik stehen.
Zusätzlich wird für die Lithium-Produktion viel Wasser benötigt und die Förderung von Kobalt und Lithium häufig aufgrund sozialer und ethischer Faktoren kritisiert.
Umweltfreundlichere Batterien auf dem Vormarsch
Die Herstellung von Akkus im Allgemeinen und ganz besonders bei E-Autos birgt Verbesserungspotenzial. Hersteller*innen arbeiten bereits intensiv an Verbesserungen.
Dank der Forschung arbeiten Antriebsbatterien schon heute wesentlich effizienter. Das sorgt nicht nur für bessere Reichweiten und geringere Ladezeiten, sondern auch für den Schutz der Umwelt.
Darüber hinaus entwickeln Hersteller*innen stets neue Technologien. So beispielsweise Batterien, die komplett ohne Kobalt auskommen.
Dank innovativer Forschung und Entwicklung wird sich der Bedarf an Lithium laut einer Studie der Umweltdachorganisation Transport & Environment von 2020 bis 2030 um die Hälfte reduzieren, der von Nickel sogar um 75 Prozent.
Nutzungsdauer und Laufleistung beeinflussen Umweltbilanz nachhaltig
Der Vorteil der Elektromobilität liegt darin, dass der wesentliche Teil der umweltschädlichen Emissionen bereits bei der Herstellung erfolgt. Denn das bedeutet, dass beim Betrieb der Fahrzeuge keine oder kaum mehr Emissionen entstehen.
Hier ist der höhere Rohstoffeinsatz eines Stromers im Vergleich zum Verbrenner aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten schnell wettgemacht.
Wie umweltfreundlich ist ein Elektroauto?
Antrieb | Elektro | Benzin | Diesel |
Kleinwagen (z.B. Renault Clio) | 105 g CO2/km | 229 g CO2/km | 229 g CO2/km |
Mittelklasse (z.B. VW Golf) | 108 g CO2/km | 253 g CO2/km | 234 g CO2/km |
Premium-Klasse (z.B. Mercedes E-Klasse) | 117 g CO2/km | 299 g CO2/km | 285 g CO2/km |
Der Vergleich summiert sämtliche CO2-Emissionen, die während des Lebenszyklus der Fahrzeuge entstehen, auf. So werden beim Elektrofahrzeug auch die Emissionen der Batterieherstellung sowie der Stromerzeugung (inkl. vorgelagerter Emissionen aus der Produktion der Erzeugungsanlagen) berücksichtigt.
Ab welcher Laufleistung rentiert sich das E-Auto auch für die Umwelt
Ausgegangen von einem in Deutschland mit dem deutschen Strommix geladenen Mittelklassewagen (z.B. VW Golf) und einer in Europa produzierten Batterie, fährt der Stromer bereits bei einer Fahrleistung von rund 28.000 Kilometern nachhaltiger als der vergleichbare Benziner oder Diesel.
Eine Gesamtlaufleistung von 225.000 Kilometer unterstellt, werden mit elektrischem Antrieb über 55 Prozent weniger umweltkritische Treibhausgase ausgestoßen.
Noch bessere Bilanz mit 100 Prozent Ökostrom
In den kommenden Jahren wird in Deutschland immer mehr Energie aus erneuerbaren Energien produziert und verbraucht. Dadurch spart der mit Strom angetriebene Golf sogar über seine gesamte Lebensdauer mehr als 70 Prozent klimaschädliche Emissionen ein.
Wer schon heute beim Laden auf 100 Prozent Ökostrom setzt, verstärkt diesen Effekt sogar nochmals. Übrigens wird auch an unseren öffentlichen Ladestationen ausschließlich grüner Strom gezapft.
Im Vergleich zwischen Verbrenner und Stromer gewinnt letzterer mit jedem Jahr der Nutzung. Denn der CO2-Abdruck von Elektroautos verbessert sich von Jahr zu Jahr.