Wärmewende in Konstanz: Infoveranstaltung am 19. März im Bodenseeforum

Konstanz, 21. Februar 2024.

Durch die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes haben sich zum 01.01.2024 einige Änderungen im Energiebereich ergeben, von denen GebäudeeigentümerInnen und BauherrInnen betroffen sind. So müssen z. B. Neubauten in Neubaugebieten seit dem 1. Januar mit Heizungen ausgestattet werden, die zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Wer seine bestehende Heizung tauschen möchte, hat noch etwas mehr Zeit, um auf erneuerbare Energien umzustellen. In Städten wie Konstanz, mit einer Einwohnerzahl unter 100.000, beginnt die Pflicht, nur mehr klimafreundliche Heizungen einzubauen, am 30. Juni 2028. Diese Frist kann sich jedoch zeitlich nach vorn verschieben, sollte im eigenen Wohngebiet der Ausbau eines Wärmenetzes geplant sein und entsprechend per Satzungsbeschluss des Gemeinderats beschlossen werden.

Was bedeutet das Gebäudeenergiegesetz für die Eigentümerinnen und Eigentümer in Konstanz? Welche Pläne verfolgen Stadt und Stadtwerke für die zukünftige Wärmeversorgung? Macht es Sinn, die eigene fossil betriebene Heizung so schnell wie möglich zu tauschen? Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Antworten auf all diese und weitere Fragen erhalten Interessierte im Rahmen einer Informationsveranstaltung. Die Stadt Konstanz und die Stadtwerke Konstanz laden dazu für Dienstag, den 19. März, ins Bodenseeforum ein. Beginn ist um 18 Uhr, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit, an den Informationsständen im Foyer mit den Fachleuten ins Gespräch zu kommen.

Wärmeversorgung in Konstanz

Durchschnittlich ein Fünftel der pro Kopf produzierten Treibhausgase entsteht durch Heizung und Strom. Die Energiewende stellt vor allem im Bereich der Wärmeversorgung eine große Herausforderung dar. Unsere Wärme basiert in Konstanz noch zu über 90 % auf fossilen Energieträgern, insbesondere Erdgas und Erdöl. Bestehende Gebäude mit regenerativer Wärme zu versorgen, ist in Städten vor allem in Bereichen mit hoher baulicher Dichte eine anspruchsvolle Aufgabe, da zum Beispiel für das Bohren von Erdwärmesonden nur wenig Platz zur Verfügung steht. Der Status quo in Konstanz stellt sich wie folgt dar: Erdgas hat mit etwa 72 % den größten Anteil, etwa 20 % des Wärmebedarfs wird zudem noch mit Heizöl gedeckt. Zudem haben viele Gebäude noch einen sehr hohen Wärmebedarf und verschwenden entsprechend große Mengen an Heizenergie an die Umgebung.

Künftige Kosten der Nutzung fossiler Energien

Zur Gesetzeslage in Deutschland kommt ab 2027 die Ausweitung des EU-Emissionshandels auf die Sektoren Verkehr und Gebäude hinzu. Die CO2-Bepreisung wird dann an Klimaschutzziele gekoppelt erfolgen, und je höher die verbliebenen Treibhausgasemissionen, desto höher auch der Preis für die Nutzung fossiler Brennstoffe. Auch aus wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten empfiehlt sich folglich eine Auseinandersetzung mit Optionen zur regenerativen Energieversorgung.


Ein Gebäudekomplex mit Straße im Vordergrund
Ciopyright: Bodenseeforum/ Philipp Uricher