Topmodernes Nahwärmenetz Am Pfeiferhölzle
Rund 2,7 Millionen Euro hat das topmoderne und hocheffiziente Nahwärmenetz Am Pfeiferhölzle gekostet. Über 500 Wohneinheiten werden darüber mit nachhaltiger und dezentral erzeugter Wärme versorgt. Darunter auch die 84 Wohnungen der städtischen Wohnbaugesellschaft WOBAK.
Das Herzstück der Energieversorgung am Pfeiferhölzle ist ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW), das jährlich rund 15 Gigawattstunden Strom erzeugt.
BHKW erzeugt dezentral Strom und Wärme
Die Vorteile eines BHKWs liegen in seiner Kombination aus Strom- und Wärmeerzeugung. Deshalb spricht man bei dieser Form der Wärmeerzeugung auch von der Kraft-Wärme-Kopplung.
Der Motor im BHKW funktioniert dabei im Wesentlichen wie der im Auto — allerdings treibt er keine Räder an, sondern einen Stromgenerator. Die dabei entstehende Wärme des Verbrennungsmotors wird ins Nahwärmenetz eingespeist.
Das Blockheizkraftwerk Am Pfeiferhölzle wird dabei stromgeführt betrieben. Das bedeutet, dass nur dann Strom erzeugt wird, wenn kein oder nicht ausreichend Strom aus Erneuerbaren Energien geliefert werden kann. Die bei der Stromproduktion anfallende Wärme wird in einem Pufferspeicher zwischengespeichert, sodass sie später genutzt werden kann.
So funktioniert ein BHKW
Blockheizkraftwerke erzeugen einerseits elektrische Energie, anderseits Wärme. Dieses Prinzip wird als Kraft-Wärme-Kopplung bezeichnet.
Herkömmliche Kraftwerke leiten die Abwärme, die bei der Erzeugung von elektrischer Energie durch Motor und Generator entsteht, in Kühltürme ab. Die Wärme verpufft.
In Blockheizkraftwerken wird die Abwärme hingegen nicht als Abfallprodukt gesehen, sondern effektiv und dezentral genutzt. Sie wird über Fern- oder Nahwärmenetze zu Haushalten oder Gewerbebetrieben transportiert. Da das BHKW in der Regel dort Strom und Wärme produziert, wo sie auch gebraucht wird, entstehen bei der Verteilung und Nutzung kaum Leitungsverluste. Das Prinzip der gekoppelten Produktion von elektrischer und thermischer Energie ist auch deshalb aus ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten hocheffizient und sinnvoll.
Technik im BHKW
Im Bockheizkraftwerk treibt ein Motor einen Generator an. Die komplette Einheit aus Motor und Generator ist einem Block zusammengefasst und wird schallgedämmt. Der Generator produziert Strom.
Bei der Umwandlung der Energie in Bewegung fällt auch Wärme an. Deshalb werden Wärmetauscher an das BHKW gekoppelt. Die Wärmetauscher nehmen die Wärme auf, die im Kühlwasser und dem Abgas enthalten ist. Anschließend geben sie diese Wärme an Heiz- und Trinkwasser ab.
Je nach Motor können verschiedene Brennstoffe eingesetzt werden. Unsere BHKW werden mit Erdgas betrieben.
40 Prozent weniger CO2 dank effizienter Arbeitsweise
Zur Erzeugung der gleichen Menge an Strom und Wärme – im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung – muss dank des Am Pfeiferhölzle installierten hochmodernen Blockheizkraftwerks deutlich weniger Brennstoff eingesetzt werden. Der CO2-Anteil pro erzeugter Kilowattstunde wird so erheblich verringert: Durch die Umstellung auf das Nahwärmenetz wird 40 Prozent weniger CO2 emittiert.
Da nahezu die gesamte Energieversorgung der Gebäude Am Pfeiferhölzle über das BHKW erfolgt, profitiert das gesamte Quartier von der CO2-ärmeren Versorgung.
Wann lohnt sich ein BHKW?
- Jahreslaufzeit von etwa 5.500 von 8.760 Jahresstunden
- konstanter Wärmebedarf, auch im Sommer
- Groß-BHKW eignen sich für Nahwärmenetze, Industrie oder Großbetriebe
- Mini- und Mikro-BHKW werden u.a. in kleineren Betrieben, Wohnblocks, selten sogar in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern installiert
Herausforderung Anlagengröße
Am Pfeiferhölzle wird das größte Blockheizkraftwerk der Stadtwerke Konstanz betrieben. An das Nahwärmenetz wurden sowohl Neu- als auch Bestandsgebäude angeschlossen.
Da die Anlage in einem Stück geliefert wurde und in den Keller eines Neubaus eingebaut werden musste, geschah dies in einer relativ frühen Bauphase des Projekts. Zunächst stand also die Heizzentrale, später wurde das Gebäude darüber gebaut.