Erdgas sparen im Büro

Energie sparen spielt auch in Büro- und Verwaltungsgebäuden eine große Rolle. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde Erdgas oder Strom verbessert das Betriebsergebnis und schont dank nicht ausgestoßener CO2-Emissionen die Umwelt.

Trotz großer Einsparpotenziale muss in den meisten Fällen nicht auf Komfort verzichtet werden. Wir haben die wichtigsten Energiespartipps für Büros und Verwaltungsgebäude zusammengefasst.

Das erklären wir in diesem Artikel:

Das beste Betriebsklima

Eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung sorgt für eine angenehme Raumwärme und fördert die Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einfache aber effiziente Maßnahmen sorgen aber auch für Einsparungen im Bereich der Betriebsausgaben. So kann die die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erhöht und ganz nebenbei Umwelt und Klima geschont werden.

Bei der Suche nach Einsparpotenzialen und mögliche Lösungen der Temperatursteuerung können regionale Heizungsfachbetriebe und unsere Energieberatung helfen.

Es gibt aber auch einige einfache Maßnahmen und Verhaltensregeln, mit denen ohne Komforteinbußen Erdgas eingespart werden kann.

Die richtige Innenraumtemperatur

Auch wenn die Wohlfühltemperatur sehr individuell ist, liegt sie in Innenräumen bei 20 bis 21 °C und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Eine optimierte Heizungsanlage erreicht diese Temperaturen effizient – und es werden Energie und zugleich Betriebskosten gesenkt:

  • Eine regelmäßige Wartung und Einstellung Ihrer Heizung durch einen Fachbetrieb sorgt für einen wirtschaftlichen, effizienten und zuverlässigen Betrieb der Anlage. Programmierbare Thermostatventile regeln die Raumtemperatur nach der Uhrzeit. Damit können Sie bis zu acht Prozent der Heizkosten sparen.
  • Veraltete, ungeregelte Heizungspumpen verbrauchen viermal mehr Strom als elektronisch geregelte Hocheffizienzpumpen. Die rasch erledigte Installation spart bis zu 80 Prozent der auflaufenden Stromkosten – Jahr für Jahr.
  • Lassen Sie bei Bedarf – „Gluckern“ in den bzw. ungleichmäßig warme Heizkörper – einen hydraulischen Abgleich durchführen. Diesen bieten die meisten Installateurbetriebe kostengünstig an. Sprechen Sie mit dem Fachunternehmen Ihres Vertauens.
  • Heizen Sie nicht zum Fenster hinaus: Dauerlüften mit gekipptem Fenster verschwendet Energie. Fünf bis zehn Minuten Lüften reichen für den Luftaustausch aus.
  • Generell gilt: Die Absenkung der Raumtemperatur, vor allem nach Feierabend und in längeren Abwesenheiten (z.B. Urlaub) spart eine Menge Energie.
  • Ist der Bedarf an Raumwärme hoch, lohnt sich eine Sanierung des Gebäudes, etwa die Dämmung der Außenwände und Geschossdecken, der Austausch von Fenstern und die Erneuerung der Heizungsanlage. Expert*innen gehen davon aus, dass bis zu 80 Prozent der Heizkosten eingespart werden können. Viele dieser kostenintensiven Maßnahmen werden mit Bundesmitteln gefördert. Unsere Energieberater bieten eine unabhängige Sanierungs- und Förderberatung an.

Fenster prüfen

Obwohl — oder gerade weil man täglich durch sie blickt und sie meist ebenso oft nutzt — nehmen die meisten Menschen Fenster nur unterbewusst wahr. Allerdings geht durch sie in der Regel die meiste Wärme aus Innenräumen verloren. Gerade in Bürogebäuden können undichte oder veraltete Fenster jedes noch so gute Energiekonzept zunichtemachen. Im Umkehrschluss bedeutet das: Fenster bieten riesige Sparpotenziale, wenn sie bewusst auf Schwachstellen untersucht und veraltete Modelle durch modernere ersetzt werden.

Nachfolgende Maßnahmen können dabei helfen, den Wärmebedarf zu reduzieren und Betriebskosten einzusparen:

  • Moderne Sonnenschutzsysteme vor den Fenstern reduzieren im Sommer die Wärmelast.
  • Fenster mit Sonnenschutz-Isolierglas in Kombination mit einer reflektierenden Decke erhöhen die Tageslichtnutzung bei gleichzeitig angenehmen Innenraumtemperaturen.
  • Schalt- und regelbare Verglasungen steuern den Lichteinfall auf die Fassade. Lassen Sie einfachverglaste Fenster gegen Fenster mit Wärmeschutzverglasung austauschen, reduzieren Sie den Wärmeverlust von 500 Kilowattstunden (kWh) auf 130 kWh.

Übrigens: Aufwendungen für Energie machen einen großen Teil der Betriebskosten in Büro- und Verwaltungsgebäuden aus. Ein guter Grund, bei der Energieeffizienz genau hinzusehen.

Illustration einer offenen Handfläche mit einer Pflanze und leuchtenden Glühbirne

Und was ist mit dem Warmwasser?

Auch der Energieverbrauch und die Kosten für die Warmwasseraufbereitung können in Büros und Verwaltungen einfach gesenkt werden.

  • Generell gilt: Ein Wasserspeicher, der indirekt mit der Heizung betrieben wird, reduziert Energie und Kosten.
  • Achten Sie auf eine E- Schaltung bei Untertischboilern. Auch hilft die Nachrüstung einer Wasserhahn Abschaltautomatik.
  • Auch Sparwasserhähne reduzieren den Wasserdurchsatz bei Handwaschbecken.
  • Wasserhähne im Bestand können mit Sparperlatoren einfach und günstig nachgerüstet werden.
Aufgeschlagenes Buch in den Händen einer Person.

Gasnotfallplan der EU kommt

Die EU-Kommission arbeitet an einem Gas-Notfallplan. Er enthält eine Reihe von Maßnahmen, um auf einen möglichen Gasmangel im Herbst oder Winter zu reagieren. Zugleich sind Empfehlungen und Schritte vorgesehen, um Versorgungsengpässen vorzubeugen oder deren Auswirkungen zu minimieren.

Einige Forderungen aus Brüssel beschäftigen sich mit den Innenraumtemperaturen in Büros und öffentlichen sowie gewerblichen Gebäude. So sollen diese nach Vorstellung der EU-Kommission an warmen Tagen auf maximal 25 Grad gekühlt beziehungsweise an kalten Tagen auf maximal 19 Grad aufgeheizt werden durfen.

Diese festgelegten Heiztemperatur sollen die EU-Staaten nach der Vorstellungen aus Brüssel im Winter anordnen dürfen.

Unabhängige Beratung von den Stadtwerken

Unsere unabhängigen Energieberater Moritz Gänß und Reiner Hofer sind für allgemeine Fragen rund um Energieeinsparmöglichkeiten, Förder- und Sanierungsberatung, Energieausweis und vieles mehr gerne für Sie da. 

Auch Stromsparen hilft

In Gaskraftwerken wird aus Erdgas Strom produziert. Bei drohenden Lieferengpässen sollen diese Kraftwerke vom Netz gehen, um mehr Gas für die Wärmeversorgung zur Verfügung zu haben. In diesem Falle muss jedoch eine Strommangellage vermieden werden. Hierfür soll mehr Strom aus Kohle erzeugt werden. Aber auch Stromsparen hilft.

Im Jahr 2021 stammten rund 10 Prozent der erzeugten Nettostrommenge in Deutschland aus Gaskraftwerken. Kann mehr Strom aus anderen Quellen, beispielsweise aus Wind- oder Solarkraft, bereitgestellt werden, können die Gasmengen zur Stromerzeugung gespart und eine Mangellage möglicherweise vermieden werden. Dabei hilft es auch, weniger Strom zu verbrauchen. Aber auch durch die Preissteigerungen bei den Energiekosten zahlt sich jede nicht verbrauchte Kilowattstunde (kWh) nicht verbrauchten Stroms bei den Betriebskosten besonders aus.

Im besten Licht

Da die Beleuchtung bis zu 50 % der Gesamtenergiekosten ausmacht, lohnt sich die Optimierung besonders. Effiziente Lichttechnik führt zu einer Einsparung von bis zu 60 Prozent der Beleuchtungskosten, ist extrem langlebig und schont langfristig Ihren Etat und das Klima. Diese Maßnahmen ergeben enorme Einsparpotenziale:

  • Sparsame LED-Lampen sind in allen bedarfsgerechten Formen und Lichtfarben – von tageslichtweiß bis extrawarmweiß – erhältlich; sie eignen sich für alle Anwendungen im Büro von der Allgemeinbeleuchtung über den Arbeitsplatz bis zur Teeküche.
  • Die gezielte Beleuchtung der Arbeitsplätze bei gleichzeitig reduzierter Allgemeinbeleuchtung (vor allem in Großraumbüros) verringert den Energieverbrauch und sorgt für eine angenehme Atmosphäre.
  • Setzen Sie LED für die Allgemeinbeleuchtung und die Arbeitsplatzbeleuchtung ein, sparen Sie bis zu 60 Prozent Strom im Jahr.
  • Nutzen Sie zum bedarfsgerechten Ein- und Ausschalten getrennte Schalter, die die separaten Lichtstromkreise schalten.
  • Mit dem Einbau von tageslichtabhängigen Steuerungen können Sie Einsparungen von bis zu 50 Prozent erreichen.
  • Halten Sie Ihr Personal an, beim Verlassen wenig genutzter Räume (Kopierraum, Lager, Sozialraum, WC) das Licht auszuschalten. Statten Sie diese Räume mit Präsenzmeldern aus, können weitere Einspareffekte erzielt werden.
  • Rüsten Sie die Außen- und Parkplatzbeleuchtung mit Dämmerungsschaltern aus, können Sie ihre Verbräuche um bis zu 50 Prozent im Jahr reduzieren.

Effiziente Schaltsysteme helfen

Bewegungsmelder, Dämmerungsschalter und Präsenzmelder sind technische Hilfsmittel, Strom und Betriebskosten zu sparen. Sie unterstützen, ersetzen allerdings die energiesparende Denk- und Verhaltensweise der Belegschaft nicht.

Verschiedene Schaltsysteme

BewegungsmelderSchaltet das Licht ein, wenn ein eingebauter Sensor Bewegungen in der näheren Umgebung erkennt.
DämmerungsschalterSchaltet das Licht ein, wenn ein einstellbarer Helligkeitswert unter- oder überschritten wird.
PräsenzmelderSchaltet das Licht bei Bewegung bzw. einstellbarem Helligkeitswert ein. Ist die voreingestellte Beleuchtungszeit abgelaufen, starten sie bei kleinsten Bewegungen bzw. Veränderung des Helligkeitswerts erneut.
Quelle: Verbraucherzentrale NRW auf Basis von Daten des photovoltaikforum.com und der HTW Berlin

Und was ist mit der Klimaanlage?

Ist an besonders heißen Tagen der Einsatz der Klimaanlage unausweichlich, sind die Verbräuche dann optimal, wenn Fenster und Türen möglichst geschlossen gehalten werden. Außerhalb der Bürozeiten und bei längeren Abwesenheiten sollte die Klimaanlage komplett ausgeschaltet werden, um Strom zu sparen.

Laptop auf einen Holztisch im Ruhezustand, auf dem Bildschirm sieht man die Uhrzeit
Bild: AdobeStock, Markus Spiske

Stromfresser raus

Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen im Job immer hellwach sein – muss es der PC auch? Viel besser ist es, diesen und die anderen Bürogeräte doch lieber bei Bedarf aufzuwecken und ganz abzuschalten, wenn sie längere Zeit nicht benötigt werden. So arbeiten kleine und große Elektrogeräte energieeffizient. Ganz nebenbei leisten Sie durch diese kleine Maßnahme einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.

Tipp: Damit Sie nicht jedes Mal den Stecker ziehen und umständlich unter den Schreibtisch krabbeln müssen, eignen sich Steckdosenleisten mit Fußschalter. Hier werden die Geräte eingesteckt und am Ende des Arbeitstages alle auf einmal bequem mit dem Fuß wieder vom Stromnetz getrennt. Eine Steckdosenleiste zum Ein- und Ausschalten geht natürlich genauso.

Einsparpotenzial bei Büro und Elektrogeräten

Der Stromverbrauch von Informations- und Kommunikationsgeräten bietet ein enormes Einsparpotenzial. Mit einfachen Verhaltensweisen können so einfach Energie und Betriebskosten gespart werden:

  • Setzen Sie Multifunktionsgeräte ein, vermeiden Sie teure Leerlaufverluste.
  • Stellen Sie den „Schlafmodus“ von Rechner, Notebook und Tablet-PC in kurzen Intervallen ein; die Abschaltung bei zehnminütiger Pause spart bis zu 15 Prozent Stromkosten.
  • Verzichten Sie auf Bildschirmschoner oder richten Sie diese möglichst dunkel und kontrastarm ein, da die Monitore für die Darstellung heller Flächen mehr Energie als für dunkle verbrauchen – die Prozessorleistung verringert sich.
  • Trennen Sie externe Festplatten vom Rechner, wenn Sie diese nicht brauchen.
  • Bei vernetzungsfähigen Bürogeräten sollte die drahtlose Netzwerkverbindung deaktivierbar sein, denn auch das Trennen vom Netz spart Strom.

Sparen beim Lüften

EDV-Zentralen benötigen meistens eine Lüftung, bei Bedarf ist sogar eine Kühlung nötig. Der Stromverbrauch dieser Räume beträgt in der Regel zwei Drittel für die Kühlung und ein Drittel für den Server und die unterbrechungsfreie Stromversorgung. Eine regelmäßige Wartung des Luftfilters und das Einstellen der Luftmengen auf Ihren individuellen Bedarf ermöglichen einen energieeffizienten Betrieb. Die Reduzierung der Luftzufuhr um 20 Prozent halbiert die Ventilatorleistung.

Auch in der Küche kann gespart werden

Mit energieeffizienten Kaffee- und Espressomaschinen sowie Geschirrspülern sparen Sie auf lange Sicht Energie. Bevorzugen Sie Kaffee- und Espressomaschinen mit Abschaltautomatik. Wählen Sie beim Neukauf Modelle mit ECO- bzw. Auto-Off-Schalter und schalten Sie diese nach Geschäftsschluss komplett aus. Auch bei der Kühlung kann gespart werden. Und zwar in dem die optimale Kühltemperatur eingestellt wird. Sie beträgt im Gefrierschrank –18 °C, im Kühlschrank 7 °C.

Monitoring der Verbräuche hilft bei der Bewertung

Energiesparen beginnt bei der Kenntnis über die eigenen Verbräuche: Um sich einen Überblick zu verschaffen, gezielte Maßnahmen zu treffen und getroffene Maßnahmen zu messen, ist eine monatliche Ablesung und Auswertung der Verbräuche sinnvoll.

ASEW Logo.
Die Informationen zum Einsparen von Erdgas in Büros und Verwaltungsgebäuden wurden mit Unterstützung der ASEW —Das Effizienz-Netzwerk der Stadtwerke zusammengestellt.
Porträt zweier auf einer Treppe sitzenden Energieberater.

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