VerkehrsmeldungenWas steckt wirklich drin? Unser Strommix
Strom ist ein ganz besonderes Produkt. Es lässt sich nicht anfassen, ist nur bedingt lager- und speicherbar, schmeckt nicht, ist unsichtbar.
Dennoch gibt es auch beim Strom echte Qualitätsunterschiede. Wir erklären, worin diese begründet sind, welchen Qualitätsstandards unser Ökostrom entspricht und was letztlich aus Ihrer Steckdose kommt.
Tarifrechner Strom
Leinen los! Eine Rundfahrt auf dem deutschen Stromsee
Strom sucht sich immer den kürzesten beziehungsweise widerstandsärmsten Weg. Das bedeutet, dass egal von welchem Kraftwerk wir unseren Strom letztlich beziehen, immer die nächstgelegenen den Strom bereitstellen, der aus den Konstanzer Steckdosen fließt.
Das verdeutlicht das viel genutzte Bild vom Stromsee. In ihn speisen alle Stromproduzentinnen und -produzenten ein, wie Bäche und Flüsse in den Bodensee. Erneuerbare Energie aus beispielsweise Solar- oder Windkraftanlagen fließt ebenso in den Stromsee, wie Strom aus fossilen, also nicht nachwachsenden Quellen (z.B. Kohle).
Alle Verbraucherinnen und Verbraucher werden aus dem großen Stromsee versorgt. Dabei können Sie zwar nicht beeinflussen welcher Strom in ihrer Steckdose landet, aber sehr wohl zu welchem Produzenten ihr Geld fließt.
Je mehr Kundinnen und Kunden sich für Ökostromtarife entscheiden, desto höher wird die Nachfrage und somit auch der Anteil des Stroms im Stromsee, der aus erneuerbaren Kraftwerken hergestellt wird.
Das ist unser Ökostrom
Bei den Stadtwerken Konstanz erhalten Sie in allen Tarifen zu 100 Prozent Ökostrom. Das funktioniert wie folgt: Für jede in einem Kraftwerk produzierte Kilowattstunde erneuerbaren Stroms entsteht ein so genannter Herkunftsnachweis. Er kann getrennt oder zusammen mit dem physikalisch produzierten Strom gehandelt werden.
Um in unseren Tarifen Ökostrom verkaufen zu können, kaufen wir neben der für die von unseren Kundinnen und Kunden verbrauchte Menge Strom die entsprechende Anzahl an Herkunftsnachweisen.
Dabei werden teilweise Strommenge und Herkunftsnachweise vom gleichen Kraftwerk eingekauft (direkte Lieferbeziehung) – oder getrennt aus unterschiedlichen Quellen bezogen. Wir kaufen dabei keinen fossilen oder atomaren Strom ein, um diesen mit Herkunftsnachweisen „grün zu waschen“.
Ökostrom mit Mehrfachnutzen
Wer nachhaltigen Strom aus direkten Lieferbeziehungen mit deutschen Kraftwerken möchte, sollte sich für unseren Tarif SeeEnergie ÖkostromPlus entscheiden.
Neben dem gemeinsamen Bezug von Strommenge und Herkunftsnachweis aus derselben Erneuerbaren-Energie-Anlage fördern Kundinnen und Kunden im Tarif mit dem Plus auch aktiv die regionale Energiewende. Einen festen Betrag je verbrauchter Kilowattstunde investieren wir nämlich in das Voranschreiten der Energie-, Wärme- und Verkehrswende in Konstanz und der Region. Garantiert und zertifiziert wird das durch den von Verbraucher- und Umweltschutzverbänden getragenen Grüner Strom-Label e.V.
Stromkennzeichnung der Stromlieferung 2022 der Stadtwerke Konstanz GmbH
Die Stadtwerke Konstanz liefern seit 2015 ausschließlich Ökostrom an Ihre Kundinnen und Kunden.
Der Strommix der Stadtwerke Konstanz setzt sich für 2022 wie folgt zusammen: 41,1 Prozent „Sonstige erneuerbare Energien“ und 58,9 Prozent „Erneuerbare Energien gefördert nach dem EEG“. Der Anteil der „Sonstigen erneuerbaren Energien“ wird zu rund 11 Prozent mit Ökostromzertifikaten (Herkunftsnachweisen) gekoppelt an eine direkte Liefervereinbarung mit den Produzent*innen und zu circa 30 Prozent mit Ökostromzertifikaten ohne direkte Liefervereinbarung gedeckt.
Der Anteil „Erneuerbarer Energien gefördert nach dem EEG“ und „Sonstiger erneuerbarer Energien“ mit physikalischer Kopplung beträgt somit etwa 70 Prozent.
Der Ökostrom für den Grüner Strom-zertifizierten Tarif SeeEnergie ÖkostromPlus stammt zu 100 Prozent aus deutscher, österreichischer und schweizerischer Laufwasserkraft.
Weitere Erläuterungen zur Stromkennzeichnung
Die Stromkennzeichnung gemäß § 42 Energiewirtschaftsgesetz dient in erster Linie der transparenten Information von Verbraucher*innen. Anhand der von Stromlieferant*innen ausgewiesenen Anteile der jeweiligen Energieträger können diese erkennen, wie sich ihre Stromlieferung im Detail zusammensetzt. Die prozentuale Aufteilung auf die einzelnen Energieträger wird als Strommix bezeichnet.
In der Stromkennzeichnung werden gesetzlich verpflichtend immer zwei Grafiken dargestellt. Nämlich der Strommix für ganz Deutschland (rechts) und der Strommix des*der jeweiligen Lieferant*in — in unserem Fall also der, der Stadtwerke Konstanz.
Es wird in der Stromkennzeichnung zwischen sogenannten fossilen Energieträgern (Erdöl, Kohle und Erdgas), regenerativen Energieträgern (unter anderem Sonnenenergie, Wasserkraft und Windkraft) und radioaktiven Energieträgern (z.B. Uran) unterschieden. Jeder dieser Energieträger hat unterschiedliche Einflüsse auf unsere Umwelt. Je nach Energieträger fallen unterschiedliche umweltschädliche Emissionen in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) und radioaktivem Abfall an.
Um die prozentualen Anteile der Energieträger am jeweiligen Strommix zu errechnen, werden die an die Letztverbraucher*innen (also die Kunden und Kundinnen der Stadtwerke) deutschlandweit gelieferten Strommengen betrachtet. Mittels der Rückverfolgung dieser Liefermengen von dem*der Verbraucher*in über die Stadtwerke Konstanz und letztlich zum*zur Stromerzeuger*in wird die Zusammensetzung dieser Strommengen ermittelt und anschießend bilanziert. Die Beschaffungskette wird sozusagen rückwärts und vollumfänglich nachvollzogen.
Das ist auch der Grund dafür, dass es nicht möglich ist, die Zusammensetzung des Stroms für das aktuelle Lieferjahr darzustellen. Deshalb werden die Werte des Strommix immer erst nach Abschluss einer Lieferperiode, was in der Regel einem Kalenderjahr entspricht, ermittelt.
Eine Besonderheit im Strommix stellt der Anteil an Erneuerbaren Energien, welcher nach EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) gefördert werden, dar. So bestehen unsere zertifizierten Ökostromprodukte zu 100 Prozent aus Wasserkraft.
Im Rahmen der Stromkennzeichnung wird allerdings auch diesen Tarifen der Anteil an Erneuerbaren Energien zugeordnet, welcher nach EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) gefördert wird. Das liegt daran, dass bei der Bilanzierung und Berechnung des Strommix die deutschlandweit ermittelte EEG-Menge im Verhältnis zur insgesamt an die Letztverbraucher*innen gelieferte Strommenge betrachtet wird, um allen Verbraucher*innen zu vermitteln, wie der Fortschritt der Energiewende voranschreitet.
